Was ist Hochsensibilität & wie kann ein Coaching bei Hochsensibilität unterstützen?

Kommst Du mit – wir gehen noch zur Party bei Alex?
Erwartungsvolle Gesichter.
Ich bemerke – nein, das schaffe ich definitiv nicht. Ich brauche Pause und genug Schlaf. Ausserdem bin ich nach einem Abend in diesen vielen Leuten und mit (zu) lauter Musik total gerädert und am nächsten Tag nicht mehr wirklich leistungsfähig.
Schweren Herzens sage ich ab und fühle mich total schlecht, alle zu enttäuschen und ich wäre ja auch gerne mitgegangen…

So fühlte sich meine Hochsensibilität lange an – nicht das machen können, was ich doch gerne wollte, aber zu wissen, das schaffe ich nicht.
Glücklicherweise änderte sich das…

Brauchst Du viele Pausen, meinst zu viel zu fühlen für diese Welt, verhedderst Dich in den Emotionen anderer und hast Mühe Dich zu regulieren und vor den Reizen der Welt zu schützen? Vielleicht bemerkst Du, dass Du Details wahrnimmst, die anderen entgehen, oder dass dich die Stimmungen anderer tief berühren.
Dann bist Du vielleicht hochsensibel.

Was ist Hochsensibilität?

Der Begriff Hochsensibilität wurde von der Psychologin Elaine Aron in den 1990er-Jahren geprägt. Ihre Forschung zeigt, dass etwa 15–20 % der Menschen eine erhöhte Sensitivität gegenüber Reizen aufweisen. Hochsensible Personen (HSP) verarbeiten sensorische, emotionale und soziale Informationen tiefgehender als andere. Das bedeutet, dass sie Geräusche, Gerüche, Stimmungen oder subtile Veränderungen in ihrer Umgebung stärker wahrnehmen und tief verarbeiten. Das kann eine grosse Gabe sein – aber auch zu Überforderung führen. Denn diese tiefere Verarbeitung braucht Zeit und das bedeutet konkret oft Pausen und Rückzug.

Die meisten Forschenden sind sich einig, dass Hochsensibilität vier Hauptmerkmale umfasst:

  • Tiefe Verarbeitung von Informationen – Hochsensible reflektieren und analysieren intensiver.
  • Starke emotionale Reaktionen – Freude, Mitgefühl, aber auch Stress werden intensiver erlebt.
  • Empfindlichkeit gegenüber Reizen – Geräusche, Licht oder Emotionen anderer können überwältigen.
  • Reiche innere Welt – Hochsensible sind oft kreativ, intuitiv und haben eine lebendige Vorstellungskraft.

Hier findest Du einen Test, der Dir zeigt, ob Du vielleicht hochsensibel bist.
Wichtig: Hochsensibilität ist keine Diagnose. Es ist eher eine (Selbst)Bezeichnung, die Menschen helfen kann, sich und das eigene Verhalten besser zu verstehen.

In meinem persönlichen Verständnis ist Hochsensibilität ein Strauss an Eigenschaften, manche super toll, andere vielleicht eher weniger, die mich als Mensch, mein Denken, Empfinden und Verhalten prägen. Dabei ist es wichtig, dass wir selbst uns mit diesen Eigenschaften annehmen und einen guten Umgang damit finden.
Selbst empfinde ich meine Hochsensibilität als Gabe, denn sie erlaubt mir, mehr Dinge und Zusammenhänge wahrzunehmen und damit die Welt auf verschiedenen Ebenen zu erfassen – in diese Richtung zeigt jedenfalls die aktuelle Forschung.

Wie entsteht Hochsensibilität?

Hochsensibilität ist teilweise genetisch bedingt. Neurowissenschaftliche Studien zeigen, dass hochsensible Menschen eine stärkere Aktivität in den Hirnarealen aufweisen, die mit Empathie, Reflexion und der Verarbeitung von Sinneseindrücken zu tun haben. Dass diese Eigenschaft eine erbliche Komponente hat, wurde bei Zwillingsstudien nachgewiesen. Zudem kann Hochsensibilität auch in der Tierwelt beobachtet werden.

Doch nicht alle Wissenschaftler sind sich einig. Eine alternative Sichtweise sieht Hochsensibilität als Folge früherer belastender Erfahrungen. Da geht es nicht zwingend um grosse Schock-Traumata, sondern auch um alltägliche Überforderungen oder Stressituationen im näheren Umfeld.

Ob angeboren oder durch Erfahrungen geprägt – die meisten Forschenden stimmen darin überein, dass wenn ein hochsensibles Kind in einem unterstützenden Umfeld aufwächst, es seine Feinfühligkeit als Stärke entwickeln kann. Wird es hingegen für seine Empfindlichkeit kritisiert oder überfordert, kann es zu Stress, Selbstzweifeln und Unsicherheiten kommen.

Sie sind sich auch einig, dass Hochsensible besondere Bedürfnisse haben, um gesund und glücklich zu leben. Dazu gehören:

  • Selbstakzeptanz: Sich selbst nicht als „zu empfindlich“ sehen, sondern die eigene Sensibilität annehmen
  • Reizmanagement: Strategien entwickeln, um Überforderung zu vermeiden
  • Emotionale Resilienz: Lernen, mit intensiven Gefühlen bewusst umzugehen
  • Gesunde Beziehungen: Klare Grenzen setzen und toxische Umfelder meiden

Genau da setze ich mit meinem Coaching an.

Herausforderungen und Gaben der Hochsensibilität

Hochsensible scheinen mit ihren Gefühlen und Bedürfnissen manchmal nicht in diese schnelllebige Welt zu passen und sehnen sich nach Ruhe. Sie versuchen alles richtig zu machen, doch erschöpft es sie zunehmend, all diese Erwartungen an sie zu erfüllen.
Doch oft wissen wir gar nicht, was wir denn anders wollen würden oder was uns fehlt, wir handeln irgendwie immer anders, als wir es möchten und schaffen es dadurch nicht, unsere Ziele zu erreichen oder es kommen ständig Ängste, Zweifel und Sorgen hoch, die uns davon abhalten, etwas zu unternehmen. Vor lauter Funktionieren, machen wir alles ein wenig, aber doch nichts, was uns richtig befriedigt.

Diese Gefühle und das sich falsch fühlen in dieser Welt ist bei hochsensiblen Menschen oft speziell ausgeprägt. Wir zweifeln an uns und unserer Art wahrzunehmen, beginnen uns vielleicht zu verbiegen um vermeintlich reinzupassen und verlieren uns selbst dabei.

Dabei werden die wundervollen Eigenschaften, die uns die Hochsensibilität bringt, oft übersehen. Natürlich wissen wir nicht, wie sehr dies nur an der Hochsensibilität liegt oder wie andere Menschen die Welt wahrnehmen. Doch die Forschung weist darauf hin, dass Reflexionstiefe, Empathie, Genuss von Musik oder Kreativität mit der Tiefe der Reizverarbeitung zusammenhängt. Somit würden mit einer Reduktion der Empfindsamkeit auch ganz viele andere Lebensbereiche weniger facettentreich oder differenziert wahrgenommen. Wie schade!

Für mich liegt der Schlüssel im Umgang mit Hochsensibilität darin, unser Nervensystem und unsere Grenzen so zu stärken, dass mehr Resilienz und eine bewusste Abgrenzung möglich werden. So bestimmen wir, wann wir offen sind und unsere Empfindsamkeit und Tiefe für uns und unsere Mitmenschen einsetzen wollen und wann wir uns lieber abgrenzen und uns schützen. Dazu möchte ich Dich in meinem Coaching befähigen.
Wenn du lernst, Deine Hochsensibilität zu verstehen und für Dich zu nutzen, kann sie eine grosse Stärke sein.

Wie kann mich ein Coaching bei Hochsensibilität unterstützen?

Zusammen finden wir die Stärke Deiner hochsensiblen Veranlagung und entdecken Wege, wie Du sie selbstbewusst und in gesunder Abgrenzung leben kannst. Ein Coaching kann Dir dabei helfen:

  • Deine Art der Wahrnehmung als Stärke zu erkennen und Dich selbst anzunehmen
  • Visionen zu entwicklen und die eigene Freude und Motivation zu finden   
  • in eine gesunde Abgrenzung zu kommen und eine für Dich nährende Tagesstruktur zu etablieren
  • innere Sicherheit zu finden und lernen Dein Nervensystem tiefgehend zu beruhigen
  • mit Stress oder negativen Gefühlen besser umzugehen  
  • Klarheit darüber zu erlangen, was Dir wirklich wichtig ist und Dinge anzugehen    
  • hemmende Denkmuster, Verhaltensweisen, Zweifel und Ängste anzugehen und zu überwinden   
  • Dich zu fokussieren, anstatt zu verzetteln 

Als Coach begleite ich Dich dabei, Deine Situation ganzheitlich zu erfassen, Deine Wahrnehmung als Stärke zu erkennen, Deine Abgrenzung zu stärken und Deine Ziele Schritt für Schritt im Alltag umzusetzen. Ich unterstütze Dich dabei Deine Ressourcen zu entdecken, damit Du Dein Nervensystem beruhigen und im Alltag mehr Kraft schöpfen kannst. Ohne Wertung und mit einer neutralen Sicht von Aussen hole ich Dich dort ab, wo Du nicht mehr weiterkommst, wo Du meinst Entscheidungen nicht treffen zu können oder Denkmuster Dich gefangen halten. Ich präsentiere keine Lösungen, sondern befähige Dich selbst zum Handeln.

Mehr Infos zu Hochsensibilität

Hier findest Du eine Auswahl an Büchern und Links, die ich Dir zum Thema Hochsensibilität empfehlen kann. Natürlich gibt es noch viel mehr… ich biete bewusst eine Auswahl. Wenn Du einen bestimmten Tipp vermisst, melde Dich gerne bei mir.

Für einen kurzen Überblick

Überblick bei Infomedizin.ch, Schweizer Ärztezeitung und bei NetDoktor

Videobeitrag auf SWR1

Bücher
  • Hochsensibel – Was tun?: Der innere Kompass zu Wohlbefinden und Glück von Sylvia Harke
  • Wenn die Haut zu dünn ist: Hochsensibilität – vom Manko zum Plus von Rolf Sellin
  • Hochsensibilität: Empfindsamkeit leben und verstehen (Kurz und bündig) von Brigitte Schorr und Thomas Schirrmacher
  • Hochsensibilität in der Liebe: Wie Ihre Empfindsamkeit die Partnerschaft bereichern kann von Dr. Elaine N. Aron
  • Hochsensible Eltern: Zwischen Empathie und Reizüberflutung – wie Sie Ihrem Kind und sich selbst gerecht werden von Dr. Elaine N. Aron
  • Aussergewöhnlich normal: Hochbegabt, hochsensitiv, hochsensibel: Wie Sie Ihr Potential erkennen und entfalten von Anne Heintze
  • Die Berufung für Hochsensible: Die Gratwanderung zwischen Genialität und Zusammenbruch von Luca Rohleder

Bitte kaufe in einer lokalen Buchhaldlung, anstatt die grossen Konzerne zu unterstützen und den Paketversand anzukurbeln. Dein Handeln macht einen Unterschied!

Forschung

Forschungsüberblick von Prof. Dr. Michael Pluess (Psychologe, Queen Mary University of London)

Artikel und Zusammenfassungen von Dr. Elaine Aaron (Psychologin, Pionierin der HSP Forschung)

Forschungsüberblick in der deutschsprachigen Welt von Dr. Patrice Wyrsch (BWLer, Universität Bern) und Dr. Teresa Tillmann (Pädagogin, Universität München)

Zur Vernetzung

Netzwerk Hochsensibilität Schweiz

Hast Du Fragen?

Melde Dich gerne bei mir. Ich freue mich, Dich zu unterstützen.